Der Anfang 1911, die Zeit bis 1921
Spiele, in denen ein kleiner Ball mit einem gekrümmten Stab von Spielern getrieben wurde, sind bei allen Völkern und auf allen Kontinenten nachgewiesen worden. Die Entwicklung der modernen Mannschaftssportart Hockey aus diesen Spielen begann Ende des 19. Jhd. in dem Land, in dem auch die Entwicklung der Industrie am weitesten fortgeschritten war, in England. Es wurde an Schulen gespielt und wurde dort teilweise sogar Pflichtfach. Zur Vereinheitlichung der Spielweise stellten die Lehrer der High School in Harrow 1852 die ersten Regeln auf.
Durch englische Schüler wurde das Spiel auch an deutsche Schulen mitgebracht und zuerst in Bad Godesberg, Hamburg, Bremen, Hannover und Berlin gespielt. Am 31.12.1909 wurde anläßlich eines Turniers beim Bonner HC der Deutsche Hockey-Bund (DHB) gegründet und die Entwicklung des Hockeysportes nahm in Deutschland bis zum Beginn des ersten Weltkrieges einen raschen Aufschwung.
In Rostock wurde Hockey erstmals 1911 gespielt.
Zwar ging das erste Spiel, das etwa an der Stelle der heutigen Eishalle ausgetragen wurde gegen den damals schon recht leistungsstarken “Uhlenhorster HC” aus Hamburg mit 0:8 verloren, doch tat das der weiteren Entwicklung unserer Sportart in Rostock keinen Abbruch. Zu den ersten Aktiven gehörten Friedrich-Wilhelm Rahe, der auch zur deutschen Spitzenklasse im Tennis zählte, Düwel, Stracke, Oppermann und die Gebrüder Schwarz. Sie gründeten 1913 den “Rostocker Hockey-Club”. Das Spielfeld befand sich am Ende des Tannenweges (etwa am heutigen Westfriedhof), umgezogen wurde sich in der Ausflugsgaststätte”Trotzenburg” und die Tore wurden immer von dort durch den Wald zum Spielfeld und zurück getragen. Enthusiasmus war also schon damals erforderlich, um Hockey zu spielen und es waren immer die”Hockey-Idioten”, die das Fähnlein der Aufrechten hochhielten.
Gründung des RTHC die Zeit von 1922 – 1936
Die weitere Entwicklung des Sportes nach dem 1.Weltkrieg führte 1922 zur Gründung des Rostocker Tennis- und Hockey-Clubs (RTHC) durch Verschmelzung des Rostocker HockeyClubs mit dem Rostocker Lawn-Tennis-Clubs von 1891. Der Rostocker Anzeiger “begrüßte dieses Ereignis vom sportlichen Standpunkte aus unter der Voraussetzung, daß die Vereinsleitung der Entwicklung der beiden Hauptsportzweige Tennis und Hockey in gleicher Weise energische und sachliche Pflege angedeihen läßt. Der Hockeysport fand im RHC bisher eine vorzügliche Pflegestätte. Wir gehen wohl nicht fehl in der Annahme, daß das so bleibt.” Seit der Gründung des RTHC bis zur Umgestaltung der Hockey-und Tennisanlage “An der Trotzenburg” in eine reine Tennisanlage 1977 wurde auf dieser Anlage Hockey gespielt. Und es wurde gutes Hockey gespielt!
Spieler,wie der Torhüter Vorbeck,die Verteidiger v.Hanstein und Fischer, die Läufer Rahe, Wildfang, Eymess und die Stürmer Storr, Vagt, die Gebrüder Schwarz, Dr. Schulz waren in dieser Zeit Leistungsträger und wurden in den dreissiger Jahren ersetzt und ergänzt durch den Verteidiger Okrent, die Gebrüder Hansen, Bornhöft und Rugenstein. Es wurden Siege errungen über:
-die Berliner Stadtmannschaft 1.Klasse 3:2 (1922)
-Den Club an der Alster (Hamburg) 4:1 (1922)
-Nyköbing Hockey-Club (Dänemark) 2:0 (1924)
-beim Jubiläumsturnier des UHC in Hamburg den UHC selbst 5:0 (1926)
In der “Deutschen Akademischen Meisterschaft 1922″ erzielte die Uni Rostock, die mit 7 Spielern des RTHC antrat, im Halbfinale ein 2:2 gegen die mit mehreren Nationalspielern antretende Berliner Mannschaft.
Hockey wurde in dieser Zeit in Rostock auch noch von
-den Sportfreunden Rostock (hervorgegangen aus dem RSC 1895) und
-dem Sportverein Ostsee (Sportverein der Marine) gespielt.
Die erfolgreiche Entwicklung des Hockeysportes in Rostock drückt sich auch durch die erstmalige Vergabe eines Hockeyländerspieles “in die Provinz” aus (1930). Deutschland besiegte Dänemark auf dem Sportplatz der 95-er an der Satower Strasse glatt mit 6:0. Der Verteidiger Detlef “Tilly” Okrent schaffte 1936 den Sprung in die Nationalmannschaft und war Teilnehmer an den olympischen Spielen in Berlin.
Die Hockey-und Tennisanlage des RTHC mit dem reetgedeckten Clubhaus. Hinter der Hecke lag der HockeypIatz, dessen Rasen von Platzwart Christoffers Schafen kurzgeschoren, festgetreten und gedüngt wurde. Das Clubhaus wurde 1945 zerstört und 1955 unter Platzwart Hugo Bock wieder aufgebaut, sowie 1964 mit einem dringend erforderlichen Sanitäranbau versehen In dieser Form bestand die Anlage bis 1977, als sie zu einer reinen Tennisanlage umgewandelt wurde.
Die 1. Herrenmannschaft des RTHC 1931 mit D.Okrent (2.v.I.) und den Gebrüdern Hansen (2.und 3.v.r.stehend)
Auch die Damen hatten schon relativ frühzeitig das Hockeyspiel für sich entdeckt. Das Bild zeigt 1928 die RTHC-Spielerin Christa Hofer, die später den unter dem Spitznamen “Schnellback” bekannten Verteidiger Paul Fischer heiratete.
Dass das fröhliche, gesellige Leben schon immer zur Hockeygemeinde gehörte, kann man unzweifelhaft am Bild der Junioren-Band des RTHC erkennen. Am Saxophon nicht schlechter als mit dem Schläger: “Tilly” Okrent.
Olympische Spiele 1936 in Berlin und der Zeitraum bis 1945
Im Vorfeld der olympischen Spiele von 1936 hatten insbesondere die Inder und die Afghanistanis die Gegner mit ihrer Spielweise und dementsprechenden Ergebnissen verblüfft. Auch im olympischen Hockey-Turnier zeigten die Inder ihre Überlegenheit und zogen mit klaren Ergebnissen ins Endspiel ein. Die deutsche Nationalmannschaft tat sich etwas schwerer, kam aber auf heimischem Territorium ebenfalls bis ins Endspiel. Am 6:0 Sieg gegen Dänemark hatte auch der Rostocker Verteidiger Detlef Okrent seinen Anteil. Das Endspiel gewannen die Inder, nachdem sie den Widerstand der deutschen Mannschaft gebrochen hatten, noch hoch mit 81. Okrent gewann mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille.
Vorne rechts knieend Detlef Okrent
Bei den weiteren Spielen, die der Goldmedaliengewinner nach den olympischen Spielen noch in Deutschland und Europa austrug, gab es interessante Spiele und Resultate. Die “Nordmarkelf” Deutschlands, in der auch Detlef Okrent spielte, gewann gegen Afghanistan 4:3 und verlor nach hervorragendem Spiel gegen Indien nur knapp 1:2. Die von den asiatischen Mannschaften vorgeführte Spielweise und die dynamische Entwicklung im Welthockey veranlassten auch das deutsche “Hockey-Fach“ Veränderungen im Spiel-und Wettkampfbetrieb vorzunehmen: Ab 1937 wurden Deutsche Meisterschaften im Hockey ausgetragen. Der RTHC stieg im Spieljahr 1938/39, welches im September 1938 begann und im April 1939 endete, aus der “Gauliga Nord” ab. Die männliche Jugend wurde dagegen Gaumeister in der Besetzung: Herbing (Tor),Müller, Lüssow(beide Abwehr),Stahnke, Seebahn, Masloff (Mittelfeld),Kühnapfel, Weisshahn, Tolzien, Müller-Schülein und Sturzrehm (Sturm).
In Mecklenburg spielten in dieser Zeit noch Stralsund, Güstrow, Schwerin, Wismar, Pütnitz und Heinkel Hockey. Mit Kriegsbeginn im September 1939 wurde der Punktspielbetrieb eingestellt. Es gab bis Ende des zweiten Weltkrieges 1945 nur wenige Freundschaftsspiele mit Heinkel, Güstrow und Schwerin.
Der Neubeginn nach 1945
Mit der alliierten Kontrollratsdirektive Nr. 23 vom 17.12.1945 wurden alle deutschen Sportverbände und Vereine mit dem Ziel der “Entmilitarisierung” aufgelöst. Sportliche Betätigung war nur auf kommunaler Ebene möglich. Bereits Ende 1945 trafen sich im Clubhaus des Tennisclubs “Blau-Weiss” auf dem Vögenteichplatz als Aktivisten der ersten Stunde die Hockeyenthusiasten, die vom Krieg verschont geblieben waren, um über die Wiederaufnahme des Sportbetriebes zu beraten. Friedrich Hansen, Hans-Joachim Rugenstein, Hartwig Bornhöft, Reuscher, Paul Borgwaldt und Ernst-Albert Arndt wurden dabei von Tennis-und Hockey-Crack “Fiete”Frenz moralisch und vor allen Dingen materiell unterstützt, um den Platz “An der Trotzenburg” wieder spielfähig zu machen. Als organisatorische Stützen taten sich Jochen „Krempus” Krempien,sowie später Heinz Woldt und Werner Stüwe hervor, wie überhaupt das Zoologische Institut der Universität zum Hockey-Zentrum avancierte. Am 01.10.1948 wurde in der sowjetischen Besatzungszone der Deutsche Sportausschuss gebildet,unter dessen Führung wieder zentraler Sportbetrieb gestattet wurde. Die erste Landesmeisterschaft in Mecklenburg 1947/48 gewann Schwerin vor Rostock durch ein Entscheidungsspiel in Wismar. Dann hatten allerdings die Rostocker viele Jahre die Nase vorn, wurden ständig Landesrneister und 1952 sogar erster DDR-Meister im Hockey. Diese Leistungen zogen natürlich auch viel Nachwuchs heran und so wurde die weibl. Jugendmannschaft 1952, 1953 und 1954 unter Frau Vagt dreimal in Folge ebenfalls DDR-Meister.
Die DDR-Meistermannschaft der Herren 1952
Stehend v.l. Friedrich Hansen, Hans-Joachim Rugenstein, Willi Müller, Gert Hansen,Günter Sass, Harry Reder, Jochen Ohde, Peter Masloff, Dr.Wilhelm-Sibrandt Scheel
Knieend v.l.. Dr.Ernst-Albert Arndt, Hans-Jürgen Seitz, Dr.Arno Bertram, Nico Paschkow
Die Zeit von 1952-65
Diese Zeit war anfangs gekennzeichnet durch starke Mannschaften sowohl im Erwächsenen-, als auch im Jugendbereich. Die Herren stellten mit Dr.Arno Bertram und die Damen mit Ursel Anthony und Trudi Scharein Nationalspieler und die männliche und weibliche Jugendmannschaft brauchten keinen Gegner zu fürchten. Sehr gute Arbeit leisteteten Frau Vagt und der unermüdliche Günter Sass, welche die weibliche Jugend 3x zu DDR-Meisterehren führten. Aus der männlichen Jugend gelang vor allen Dingen Helmut Hintz, ClausDieter Junge, Wolfgang Kammrath und Gerd Dühring der Sprung in die Herrenmannschaft Unter der Leitung der Hochschulsportgemeinschaft, insbesondere “Bubi” Hahns, sowie kräftiger Mitwirkung des Platzwartes Hugo Bock und seines Assistenten Wollenberg wurde auch das Clubhaus auf den alten Fundamenten wieder aufgebaut.
Das wiederaufgebaute Clubhaus auf der Hockey-und Tennisanlage “An der Trotzenburg”.
Die Herrenmannschaft nach dem Viertelfinalsieg im FDGB-Pokal über Turbine Erfurt.
Stehend v.l.: Dr. Nico Paschkow, Hans-Jürgen Porsch, Willi Müller, Hans-Jürgen Seitz, Horst Bremer, Helmut “Kater”Hintz, Harry Reder, Prof.Dr.Frnst-Albert Arndt
Knieend v.I.Heini Mahlert, Wolfgang Kammrath, Claus-Dieter Junge, Walter ”Micky“ Wegner
Die Damenmannschaft 1956
Stehend v.I.: Ellen Vagt, Karin Berger, Roswitha Schelter, Uschi Teller, Helga Wegner, Dörte Kopplow, Edith Brand, Ursel Anthony
Sitzend: Christa Kasten, Usch Hardt, Hannelore Fratzscher, Kristin Wessel, Trudi Scharein
Die Mannschaften fuhren zu Feld-und Hallenhockey-Turnieren auch in ganz Deutschland und vertraten den Rostocker Hockeysport gut. Ein mit 42 Mannschaften besetztes Hallenhockey-Turnier von Post Hamburg wurde 1952 von den Herren gewonnen, indem sie im Endspiel “die etwas erstaunten Uhlenhorster mit 5:3 schlugen”, wie die Hamburger Presse berichtete. Ob nun zu den beliebten Oster-und Pfingst-Hockeyturnieren in Hamburg, Jena, Lüneburg, oder zu einem normalen Punktspiel, auf Reisen ging es immer in der von Torwart Hans-Jürgen Seitz kreierten Anzugsordnung “mausgraue Hose und stahlblaues Jackett”.So sah man tagsüber mit sportlichen Leistungen und abends auf dem Parkett der Turnierbälle gut aus. Die “Verdienten Volkskünstler Nikolai Paschkow und Werner Stüwe” haben mit ihren Liedern viele Hockeyfreunde begeistert. Auch mit den östlichen Nachbarländern kamen erste Kontakte zustande. 1958 wurde zuerst in Rostock gegen den AZS Katowice gespielt und im Jahr darauf die erste Reise nach Polen mit Spielen in Katowice, Gliwice und Poznan gestartet.
Das Mauerblümchendasein von 1968-94
Der nach den olympischen Spielen von Mexiko 1968 von der DDR-Sportführung gefasste Beschluss zur Konzentration auf die “medaillenintensiven” Sportarten teilte den Sport in der DDR in eine Zweiklassengesellschaft: Die Hockeyspieler gehörten mit Basketball, Wasserball, Modernem Fünfkampf und vielen anderen nichtolympischen Sportarten zur nicht geförderten Klasse. Während sich unsere Sportart in der ganzen Welt durch verbesserte materielle Bedingungen (Kunstrasen, Schlägermaterial, Ausrüstung) und ständig steigende Athletik rasant entwickelte, führte der Hockeysport in der DDR ein Mauerblümchendasein. Auch die Entwicklung des Hockeysportes in der UdSSR, die zu den olympischen Spielen 1980 in Moskau natürlich auch in dieser Sportart teilnehmen wollte, führte nicht zu einer Änderung Eine spezielle Einladung des DHSV durch den Hockeyverband der UdSSR und des NOK der DDR durch das IOC wurden rundheraus abgelehnt. Die Nationalmannschaft der DDR machte noch einige Spiele gegen Indien, Polen, CSSR und die UdSSR, ohne aber mit der internationalen Entwicklung Schritt halten zu können. Die mangelhaften Voraussetzungen führten natürlich auch in Rostock dazu, daß der Hockeysport mehr schlecht als recht vor sich hindümpelte. Eine Damenmannschaft gab es in den 60-er Jahren nicht mehr und die Herren spielten mit unterschiedlichem Erfolg in der 1.DDR-Liga und in der Oberliga, die aber nach der Verbandsliga nur noch die zweithöchste Spielklasse war.
Eine Spielszene aus einem Spiel in dieser Zeit gegen Lok Plau
Dr.Dieter Jordan, Jörg Zinzow, Hans-Jürgen Rehberg und Hans-Peter Hildebrandt
1971 gelang das erste Mal der Aufstieg aus der DDR-Liga in die Oberliga, dem 1975 wieder ein Abstieg folgte und das gleiche passierte dann noch 1977/79, 1981/85 und 1986/87. Da Reisen in das “kapitalistische Wirtschaftsgebiet” nicht möglich waren, gab es nur zwei Auslandsreisen: Zu unseren Freunden von AZS Katowice und zu einem großen Turnier in Piestany in der damaligen CSSR. Bei diesen Auslandsauftritten wurden immer gute Leistungen gezeigt.
Zwischen den Punktspielen wurde versucht zu anderen Sportgemeinschaften in der DDR freundschaftliche Kontakte zu pflegen. Diese “Good-will-tours” wurden dann mit eigenen Fahrzeugen durchgeführt, für die die HSG das Benzingeld zur Verfügung stellte.
Hier die Herrenmannschaft 1971 nach dem Oberliga-Aufstieg auf einer “Good-will-tour” nach Potsdam, Bautzen und Jena.
Stehend v.I. Claus Jarmer, Eberhardt Kammrath, Jörg Blau, Dr.Claus-Dieter Junge, Hans-Peter Hildebrandt, Rainer Rauer, Wolfgang Kammrath
Sitzend v.l. Rainer Herden, Dr.Dieter Jordan, Harald Künemund, Rüdiger “Enzi” Enzmann, Hans-Jürgen Rehberg.
Trotz der nicht besonders ruhmvollen Resultate in dieser Zeit, soll doch die aufopferungsvolle Arbeit vieler Hockeyenthusiasten nicht vergessen werden, durch deren Einsatz unsere Sportart in Rostock überlebte. Stellvertretend seien hier genannt: Dr.Dieter Jordan, Hans-Jürgen Rehberg, Hans Dahm, Günter Klose, Uwe Krümmling, Detlef Brandt, Steffen Pohl und Peter Rathke.
Der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik und des DHSV zum Deutschen Hockey-Bund brachten natürlich auch keine sofortigen Verbesserungen und Erfolge, sondern eher die harte Konfrontation mit hochentwickelten und hochleistungsfähigen Systemen. Die Mannschaften der Bundesrepublik Deutschland waren in der Zeit zwischen dem Ende des 2.Weltkrieges und der Vereinigung der beiden deutschen Staaten Weltmeister und Olympiasieger geworden und bestimmten sowohl bei den Herren und Damen, als auch bei den Junioren und Juniorinnen in Europa und in der Welt die Spitze mit. Diese Leistungen waren nun die Meßlatte.
1994 – wieder ein Neubeginn
Die in jeder Hinsicht unbefriedigende Situation zwang die Rostocker Hockeysportler 1994 entscheidende Maßnahmen einzuleiten, um positive Veränderungen herbeizuführen. Durch Beendigung seiner Auslandstätigkeit stand Hans-Jürgen Rehberg für Arbeit in der Abteilungsleitung wieder zur Verfügung und die HSG-Leitung förderte die Bemühungen durch Abstellung ihres Leitungsmitgliedes Siegfried Seidler zur Unterstützung der Abteilung. Siegfried Seidler hatte durch seine frühere Tätigkeit als Stadtturnrat hervorragenden Kontakt zu allen Rostocker Schulen und bewies besonderes pädagogisches Geschick bei der Anwerbung, Ausbildung und Betreuung von Nachwuchs und setzte sich für die Ziele der Abteilung Hockey auch mit hohem persönlichem Einsatz ein. Obwohl selbst nicht aus dem Hockeysport, sondern aus der Leichtathletik kommend, eignete er sich mit Fleiß und Energie selbst die erforderlichen technischen und taktischen Fähigkeiten an, um sie an seine Schützlinge weiterzugeben. Dazu organisierte er auch die Hilfe und Unterstützung des DHB, die uns von seiner damaligen Breitensportreferentin und späteren Generalsekretärin Uschi Schmitz auch bereitwillig gegeben wurde.
Aufrufe in den Lokalzeitungen, kontinuierliche Pressearbeit, Aus-und Fortbildung von Sportlehrern waren nur einige Bausteine zum Neuaufbau der Abteilung. Dabei wurde einheitlich nach einem langfristigen Konzept gearbeitet, welches 1994 erarbeitet und sowohl dem Sportamt der Stadt, als auch dem Landesverband Mecklenburg- Vorpommern übergeben wurde. Durch den Glücksumstand, daß Uwe Krümmling als Bundesligaschiedsrichter und Schiedsrichterobmann im Landesverband ausbildungsberechtigt für Schiedsrichter war, gelang es neue Schiedsrichter auszubilden und die Qualifikation der vorhandenen und der neuen kontinuierlich zu verbessern. Die “Kernmannschaft” der Abteilung, Detlef Brandt, Steffen Pohl, Peter Rathke übernahm ebenfalls Nachwuchsmannschaften zur Betreuung und verzichtete zur Reduzierung der zeitlichen Belastung sogar auf eigene Spiele in der Herrenmannschaft. Gleichzeitig wurde der Traum vom Kunstrasenplatz, der von Anfang an als Etappe 2 in der langfristigen Konzeption vorgesehen war, weitergeträumt und konnte jetzt dadurch, daß die Straßenbahnerschliessung des Rostocker Nordwestens den Neubau einer Sportanlage erforderlich machte, durch Entscheidung des Senats und seines Sportamtes verwirklicht werden. Daß diese Entscheidung so getroffen wurde ist natürlich nicht nur dem 90-jährigen Hockeyjubiläum, sondern in erster Linie der fleißigen und erfolgreichen Arbeit aller Rostocker Hockeyenthusiasten zu verdanken!
Knaben B 1997 erstmals Landesmeister, später Leistungsträger in der HSG und anderen Clubs
Mädchen A 1999